Sneak Preview
Vielleicht sind die Filme, die ich nicht gemacht habe, wichtiger als die Filme, die ich gemacht habe. Jean-Luc Godard
Wenn ein Gedanke explodiert, dann wird er manchmal unmöglich zu realisieren. Vielleicht sind die Projekte, die ich nicht realisiere, wichtiger als die Projekte, die ich realisiere. Doris Uhlich
Welche Spuren hinterlassen Katastrophen, die nicht abzubilden sind, auf der Leinwand im Kino und auf den Bildschirmen im Wohnzimmer? Als am 6. August 1945 die erste Atombombe in Hiroshima zum Einsatz kam und den Zweiten Weltkrieg beendete, trat die Welt in ein neues Zeitalter ein. Die Entdeckung und Nutzung der Kernenergie zu kriegerischen und friedlichen Zwecken bewegte die daran beteiligten Kulturen so nachhaltig, dass der Niederschlag in der Kunstproduktion stilistisch und thematisch bestimmend für die gesamte zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde. Auch und vor allem der Film hat auf dieses Phänomen reagiert und seit Anfang der 1950er-Jahre beinahe so etwas wie ein eigenes Genre entwickelt. Ausgehend vom japanischen Film Godzilla aus dem Jahr 1954 und von Assoziationen, die um Japan und die Nuklearkatastrophe von Fukushima kreisen, beginnt Doris Uhlich ein Gedankenlichtspiel im Stadtkino. Welches Bildmaterial, welche Abbildungen gibt es von einer Katastrophe, die unsichtbar ist wie die radioaktive Strahlung? Welche Bildsprache entwickeln Filme, Unsichtbares darzustellen? Wie veranschaulichen die Medien eine Katastrophe, die man nicht sieht? Wie berührt einen eine Katastrophe, die man nicht sehen, nicht abbilden, nicht filmen kann? In Sneak Preview steht das Unheimliche des Unsichtbaren im Zentrum. Tatort: Stadtkino.
Credits
Choreografie, Performance Doris Uhlich
Dramaturgie Andrea Salzmann, Yoshie Marouka
Video Hannes Starz
DJ Yuji Oshima
Produktion Christine Sbaschnigg
Premiere 11/10/2011 Stadtkino Wien
Koproduktion brut Wien und insert (Theaterverein)
Kooperation Stadtkino Wien
insert (Theaterverein) wird durch die Kulturabteilung der Stadt Wien gefördert.